Bericht über die 67. HAFF am 09.11.2013 in Wetzlar

von Horst W. Günther, Babenhausen

Der Ausrichter dieser Veranstaltung war der Filmclub Wetzlar e.V. unter der Leitung des Vorstandssprechers Dieter Volk mit seinem Team. Die dazu ausgewählten Räumlichkeiten mit der Aula in der Obertorstrasse 20 war eine gute Entscheidung des Ausrichters, da diese für ein besonderes Ambiente - auch für die 45. Geburtstagsfeier des FCW - sorgte.

Dieter Volk begrüßte als Vorstandssprecher des Filmclubs die Gäste und seine Vereinsmitglieder, die bei der Vorbereitung dieser Veranstaltung und Aufbau wieder tatkräftig mitgewirkt haben. Insbesondere die Damen und Herren an der Essen- und Kuchentheke, am Empfang und alle, die dieses Festival unterstützt und gefördert haben. Irmgard Adam gratulierte ihrem FCW (Mitglied seit 15 Jahren) mit einem Gedicht zum Geburtstag und begründete darin, warum sie Mitglied in einem Filmclub ist und welche Vorteile sie daraus für ihre Filmarbeit bisher ableiten konnte.

Dieses war auch für den Oberbürgermeister der Stadt Wetzlar - Wolfram Dette - ein willkommener Anlaß, die Aktivitäten des Filmclubs seit der Gründung im Jahre 1968 für umfangreiche Produktionen der heimischen Stadtgeschichte zu würdigen, die sonst für nachfolgende Generationen in Vergessenheit geraten wären. Dieses wurde erneut bei einer Filmvorführung im Sitzungssaal der Stadtverordnetenversammlung unter großer Beteiligung der Bevölkerung bewiesen. Der FCW ist mit der Zeit gegangen, denn die Technik hat sich mehrfach verändert. Insbesondere lobte er den inzwischen 89jährigen Günter RohdeEhrenpräsident des Filmclubs - der noch von sieben Gründungsmitgliedern unter uns weilt. Auch erwähnte er die Namensänderungen des Filmclubs, die sich aus der verwendeten Technik ergeben haben: „Interessengemeinschaft der Schmalfilmfreunde Wetzlar“, „Schmalfilm- und Videofreunde Wetzlar“. Die Technik war anfangs sehr klobig und schwer, wurde mit der Zeit immer handlicher. Jetzt heißt der Club Filmclub Wetzlar, wodurch die Spannbreite seiner Tätigkeit verdeutlich wird. Durch den Einsatz neuer Schnitttechniken und Programme sind auch für den Zuschauer die Filmvorführungen attraktiver geworden. Er bedankte sich für die Übergabe des Film-Archivs an die Stadt und wünschte dem Vorstandteam unter der Leitung von Dieter Volk weiterhin viel Erfolg. Mit einem Präsent gratulierte er zum Geburtstag des FCW, hofft auf jüngere Mitglieder und auf eine weitere gute Zusammenarbeit mit der Stadt. Günter Rohde bedankte sich bei ihm für seine freundlichen Worte.

Dieter Volk hob anschließend hervor, dass Günter Rohde den Club als 1. Vorsitzender 35 Jahre geleitet und mit seiner Frau Gundi geprägt hat; er nimmt noch heute an den Clubabenden mit Film- und Diskussionsbeiträgen teil. Eine gute Idee war daher das verfilmte Zwiegespräch zwischen Dieter Volk und Günter Rohde als Zeitzeuge über geschichtliche Ereignisse, die Entwicklung des Clubs seit der Gründung im „Wetzlarer Hof“ 1968, Durchführung von BDFA-Wettbewerben seit 1971 - mit jährlich einem regionalen Wettbewerb. Auch über 13 BDFA-Bundeswettbewerbe wurden durchgeführt. Besonders dabei zu nennen der BDFA-REPORT. Er berichtete von der Einspruchstelle für Film-Autoren, die mit der Jury-Bewertung nicht einverstanden waren. Weiterhin über die Entwicklung der Film- und Tontechnik in den vergangenen Jahren. Nicht nur das Filmmaterial von Normal 8 bis Super 8, VHS, S-VHS, Tonband etc. waren ein Streitthema im Club. Er wußte zu berichten, dass Club-Mitglieder austreten würden, wenn sich der Club für Video entscheiden würde…..

Günter Rohde hat als 1. Vorsitzender des FCW – aber auch als 2. Vorsitzender des BDFA-Landesverbandes - seinen Stempel aufgedrücktund ihn geprägt. Er bleibt für ihn ein Unikat! Filmautoren kommen gerne – auch zur DAFF - nach Wetzlar! Nicht nur wegen der markanten und sehenswerten Stadt – Cannes an der Lahn! Erfolgreich muß es daher weiter gehen!

Er begrüßte auch die Jurymitglieder, die aus dem Bundesgebiet angereist waren und vom Jurybeauftragten des BDFA-Landesverbandes Hessen, Dieter Kopelke, eingeladen wurden. Unter der Leitung von Jürgen Heile, Bad Homburg agierten die Juroren Gerd Heiland, Wetzlar, Heike Kadereit, Netphen, Irmgard Adam, Wetzlar, Antoni Skorsniewski, Bergisch Gladbach und Thomas Zatschker, Bad Vilbel.

Die Vorsitzende des BDFA-Hessen Christine Wilkerling bedankte sich im Anschluss daran bei Dieter Volk und seinem Team für die Übernahme der 67. HAFF. Sie erwähnte, dass sie heute zum letzten Mal den BDFA-Hessen öffentlich vertritt und sich südlich niederlassen wird. Für sie galt bei ihrem Amtsantritt vor vier Jahren noch: „Wenn wir wollen, dass alles so bleibt wie es ist, dann müssen wir alles ändern. Unser Leben ist Veränderung.“ „Heute aber gilt, wer nichts macht, hat schon verloren!“ Sie verband damit die Hoffnung, dass möglichst viele Mitglieder den Weg der Veränderung mitgehen. Auch der Bundesverband hat die Zeichen der Zeit erkannt und wird daher Änderungen auf den Weg bringen. Sie wird dem BDFA aber weiterhin die Treue halten und Aufgaben im Bundesvorstand für die Presse und Öffentlichkeitsarbeit ab März 2014 übernehmen. Dabei galt ihr Dank auch Klaus Wilkerling, der sie in ihrer Arbeit unterstützt und weiterhin im Bundesvorstand für Versicherungen zuständig ist. Der BDFA sei kein blutleeres Gebilde. Sie bedankte sich auch bei dem Juroren- und Technikteam, ohne die es bei BDFA-Veranstaltungen nicht funktioniert. Die Technik stand unter der Leitung von Dieter Volk und Ernst L. Luft.

An die Autoren und Juroren gerichtet: „Autoren stellen bekanntlich eine höchst empfindliche Menschensorte dar. Unser Alleinstellungsmerkmal im BDFA ist die öffentliche Filmkritik. Dort sitzen sie und spitzen ihre Ohren. Gleich geht´s los! „Ich möchte aber auch an den Mut und die Demut der Filmer appellieren und mit Wilhelm Busch sagen: „Wenn einer, der mit Mühe kaum, gekrochen ist auf einen Baum schon glaubt, dass er ein Vogel wäre, dann irrt sich der!“….Wer möchte dem widersprechen? - Viel Vergnügen!“ ...und damit eröffnete sie als Veranstalter die 67. HAFF in Wetzlar.

Es standen 22 Filme mit einer Projektionszeit von 191 Minuten an, die in fünf Blöcke aufgeteilt waren. Diese wurden unter der Leitung von Jürgen Heile zielführend und nachfragend von den Jurymitgliedern - für das Publikum interessant und fachkundig diskutiert.

Obwohl es sich um eine Beurteilung der Filme auf der Landesebene handelte war doch festzustellen, dass sich manche berechtigte Kritik der Jury auf die Grundlagen der Filmgestaltung, Lichtführung, Bildbearbeitung, Schnitt und Vertonung bezog. Dennoch ist anzumerken, dass einige Autoren die auf den regionalen Wettbewerben gemachten Anregungen der Jury zur Verbesserung ihrer Filme beachtet und umgesetzt hatten.

Das Ergebnis des Wettbewerbs nach der Beurteilung durch die 5 Juroren:

2 x ein erster Preis

7 x ein zweiter Preis

8 x ein dritter Preis

5 x Teilnehmer-Urkunden

Insgesamt von den Preisträgern 10 Weitermeldungen in die verschiedenen Kategorien (siehe unten), wie sie bei den Bundeswettbewerben (DAFF) des BDFA vorgesehen sind.

Die ersten Preise wurde an folgende Filme vergeben:

 

"Amerika"                Dieser Film erhielt den Publikumspreis

Autor: Ulrich Stühlen, (nicht Mitglied im BDFA)

Thema: Eine Roadmovie mit guten Schauspielern, konsequent durchdacht und in allen Bereichen durchkomponiert

Weitermeldung zum Bundesfilmfestival Spielfilm

 

"Holzklasse"            Bester Film des Wettbewerbs

Autoren: Christine und Klaus Wilkerling (FFVC Hanau)

Thema: Eine Zugfahrt in einem exotischen Land ohne Kommentar. Akteure sind die Mitreisenden

Weitermeldung zum Bundesfilmfestival Report

Die zweiten Preise wurden an folgende Filme vergeben:

 

"...den Mantel des Schweigens weggezogen"

Autor: Klaus Schardt, Film- und Videoclub Rüsselsheim

Thema: Eine Rückblende in die Kriegsjahre in der Stadt Rüsselsheim am 26.08.1944; Gedenkkultur

Weitermeldung zum Bundesfilmfestival Lokales

 

"125 Jahre bergauf"

Autor: Alfred Ast, Wiesbadener Filmkreis

Thema: Es fährt eine mit Wasserkraft betriebene Seilbahn den Hausberg von Wiesbaden – Neroberg -
hinauf..

Weitermeldung zum Bundesfilmfestival Doku

 

"Joseph Offenbach, ein Schauspieler"

Autor: Werner Eichhorn, Filmclub Offenbach

Thema: Eine Biografie eines erfolgreichen Mannes, der eigentlich Ziegler hieß….

Weitermeldung zum Bundesfilmfestival Doku

 

"Hessens Amazonas"

Autoren: Prof. Dr. Klaus & Irene Frank, Schmalfilmclub Erbach / Michelstadt

Thema: Viele Details aus dem Naturschutzgebiet Kühkopf. Unsere Natur pur eingefangen,
spannend u.a. die Szene, wie eine Ringelnatter Jagd auf Frösche macht.

Weitermeldung zum Bundesfilmfestival Tier u. Natur

 

"Langweilst du noch?"

Autor: Rüdiger Schnorr, Film- und Videofreunde in der VHS Neu Isenburg

Thema: Ein gelungener Werbefilm für unser Filmhobby…..

Weitermeldung zum Bundesfilmfestival Lokales

 

"Alles dreht sich um´s Osterei "

Autorin: Elisabeth Feußner, Filmclub Wetzlar

Thema: Eine Darstellung von Eiermalerei und Bearbeitung mit Bohrtechniken....

Weitermeldung zum Bundesfilmfestival Doku

 

"Die Frau ohne Unterleib"

Autor: Dieter Kopelke, FVC Siegerland

Thema: Dokumentation eines Tagesablaufs einer TV-Moderatorin vor der Kamera…..

Weitermeldung zum Bundesfilmfestival Report

Die dritten Preise wurden an folgende Filme vergeben:

 

"Falsche Freunde"

Autor: Maurice Pöschke (nicht Mitglied im BDFA)

Thema: Das Sozialverhalten in einer Familie- Konfliktsituation zwischen Eltern und Kindern

 

"Die hölzerne Schule"

Autor: Stefan Pfeifer, WFK Wiesbaden

Thema: Eine Baumschule wird vom Pflanzaufbau bis zur Ernte erklärt und dokumentiert ...

 

"Der Beamte im Ruhestand - Erdbeerpflücken"

Autor: Manfred Obst, WFK Wiesbaden

Thema: Ein Beamter im Ruhestand pflückt Erdbeeren und vermißt mit Akribie alle Details ...

 

"Von Riesen und Römern"

Autoren: Prof. Dr. Klaus & Irene Frank, Schmalfilmclub Erbach / Michelstadt

Thema: Ein Einblick in den Odenwald und das dortige Felsenmeer beschrieben....
 

"Die Rückkehr des atlantischen Rheinlachses"

Autor: Joachim Häntzschel, WFK Wiesbaden

Thema: Eine Dokumentation, wie der Lachs seinen ursprünglichen Lebensraum wieder erobern konnte
 

"Tatengarten"

Autor: Patrick Bäuml, (nicht Mitglied im BDFA)

Thema: Nutzung von Freiflächen durch Hobbygärtner und gemeinsames Anpflanzen und Ernten...
 

"Doping"

Autor: Hans Braunisch, Film- und Videofreunde in der VHS Neu Isenburg

Thema: Bewässerung von Balkonpflanzen mit Viagra-Tabletten im Gießwasser....

Weitermeldung zum Bundesfilmfestival Minutencup

 

"Die Panne"

Autor: Gerhard Gerbig, Film- und Videoclub Rüsselsheim

Thema: Gespielter Witz mit Bügeleisen und Handy....

Die Teilnehmer-Urkunden wurden an folgende Filme vergeben:

 

"Nerobergbahn – in 125 Jahren"

Autor: Robin Lachhein, (nicht Mitglied im BDFA)

Thema: Darstellung der Nerobergbahn mit Fotos und Skizzen...

 

"Rhein-Main-Gebiet im Zeitraffer"

Autor: Robin Lachhein, (nicht Mitglied im BDFA)

Thema: Darstellung der Rhein-Main Gebiete, Autobahn, Main, Flughafen, Frankfurt

 

"Liebe am Neroberg"

Autor: Nick Melekian, (nicht Mitglied im BDFA)

Thema: eine Liebesbeziehung mit Konfliktsituationen und einer spannenden Wendung am Schluss

 

"Eine Hochzeit in Indonesien"

Autor: Adalbert Fust, Wiesbadener Schmalfilmclub

Thema: Ein Beitrag aus einem exotischen Land, deren Sitten und Gebräuche uns
eher fremd sind.

 

"Eine Kammer für den Notfall"

Autor: Helmut Schneeweis, Eschweger Schmal und Video-Amateure

Thema: Eine Darstellung der Lebensrettung durch Sauerstoff beim Tauchen....

 

An dieser Stelle Dank und herzliche Glückwünsche an alle Preisträger, insbesondere aber an den Ausrichter-Club und seine Mitglieder für diese gelungene Veranstaltung im schönen Wetzlar. Alle Teilnehmer konnten mit Filmfreunden aus Hessen diesen Tag genießen!