Es war nicht der erste Regionale Filmtag in Hanau, und doch hatte der dortige Film-, Foto- und Videoclub diesmal einige besondere Hürden zu überwinden: Ein paar Tage vor der Veranstaltung wurde klar, dass die gewohnte Technik nicht mehr zur Verfügung gestellt werden kann. Das sorgte für einige Hektik. Außerdem waren krankheitsbedingt auch noch fleißige Helfer ausgefallen. Trotzdem war davon am Tag der Veranstaltung nichts mehr zu spüren. Alles lief reibungslos. Bild und Ton waren ebenso perfekt wie die "Rundumversorgung" der Zuschauer. Auch von dieser Stelle deshalb nochmal ein großes Dankeschön an Peter Steiner und sein ganzes Team!

Alle Teilnehmer 2015 1web
Alle Teilnehmer des Wettbewerbs in Hanau

Bei der Mitgliederversammlung Ende Januar wurde beschlossen, die Jurydiskussionen mit Hilfe von fünf vorgegebenen Kriterien etwas stärker zu strukturieren. Dabei sollen die Juroren pro Kriterium auch schon eine erste Einschätzung des jeweiligen Filmes abgeben, sozusagen eine "Trendaussage". In Hanau war nun der erste Einsatz dieses neuen Konzeptes. Peter Steiner hatte dementsprechend genügend Zeit für die Diskussionen in sein Programm eingeplant. Tatsächlich verlief die Diskussion zum Teil deutlich strukturierter aber auch manchmal zu stark auf ein Kriterium eingeengt. Die ersten Reaktionen von Zuschauern und Autoren waren gemischt von Kritik bis zu Lob. Beim  nächsten Wettbewerb in Kreuztal wird es einen weiteren Testlauf geben, so dass beim Autoren-Juroren-Seminar am 14. März wie geplant über Erfahrungen und die weitere Vorgehensweise beraten werden werden kann.

Neben erfahrenen Juroren war auch ein neues Gesicht vertreten: Inge Meerkamp van Embden hatte  ihren ersten "Auftritt" in einer Wettbewerbs-Jury. Dieser Einstieg kann als voll gelungen bezeichnet werden und wir hoffen, sie künftig häufiger im Einsatz zu erleben.

Nun aber zu den Filmen und zunächst ein bisschen Statistik:
Gezeigt wurden 12 Filme mit insgesamt 141 Minuten Laufzeit.
Ergebnis: 4 erste Preise, 3 zweite Preise, 3 dritte Preise und 2 Teilnehmer-Urkunden.
8 Filme wurden zu den "Hessischen" nach Offenbach eingeladen.

Fast alle Filme waren dem Genre "Dokumentarfilm" zuzurechnen: Mal mehr im Reportagestil ohne Kommentar, mal humorvoll bissig oder satirisch.

"Abgeschnitten" von Klaus Schardt (Rüsselsheim) war einer der Höhepunkte der Veranstaltung. Mit einem ironisch bissigen Kommentar über die Marotten und Ansichten eines ganz besonderen Volkes, spannt er den Zuschauer eine ganze Weile auf die Folter, bis endlich klar wird, von wem hier die Rede ist. Äußerst unterhaltsame 18 Minuten mit vielen verblüffenden Bildern und schrägen Details überzeugten Zuschauer und Jury und wurden mit voller Stimmenzahl für einen ersten Preis belohnt.

Mit "Der Ruf der Königin" hat Lars Sebralla (Hanau) einen spannenden Film über eine wissenschaftliche Vorführung geschaffen. Ohne Kommentar aber mit O-Ton und eindrucksvollen Kameraeinstellungen gelingt es ihm, mitreißende und verblüffende 6 Minuten zu gestalten. Auch dieser Film erhielt einen ersten Preis.

Gleich danach folgte "Meine kleine Stadt" von Werner Krause (Neu-Isenburg). Mit einer Mischung aus "Lokalpatriotismus" und schelmischem Augenzwinkern beschreibt er seine geliebte Heimatstadt mit all ihren Vorzügen. Dabei bedient er sich stilsicher jeder Menge grafischer Effekte. Eine hochamüsante Stadt-Werbung, die den Juroren ebenfalls einen ersten Preis Wert war.

Der letzte Film des Tages brilliert insbesondere mit seiner hervorragenden Bildgestaltung. "Des Königs Traum" von Dr. Klaus Frank ist eine Dokumentation über das Füssener Land rund um  Schloss Neuschwanstein. Die Jury stufte diesen Film in fast allen Kriterien mit der höchstmöglichen  Bewertung ein und vergab folgerichtig einen ersten Preis mit der vollen Stimmenzahl.

Natürlich gehören alle diese Filme zu den Auserwählten für die HAFF in Offenbach. Beim zweiten Regionalen in Kreuztal am 7. März werden die weiteren Produktionen dieses Frühjahrs gezeigt, die sich dort ebenfalls für Offenbach qualifizieren können. Die HAFF findet dann am 21. März statt.

Kommen Sie hin. Es lohnt sich.

Rüdiger Schnorr

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