Der Schmalfilmclub Erbach/Michelstadt trauert um seinen Ehrenvorsitzenden Willi Rauch

Es ist mehr als 30 Jahre her, seit ich Willi Rauch kennen lernte. Irene, meine Frau, hatte mich überredet, zu einem Filmabend mitzukommen.
Bis Dato kannte ich Super8 nur aus Vorführungen von Freunden meiner Eltern – und die waren eher „schwindelerregend“. Dieser Filmabend änderte meine abfällige Meinung über Super8 vollständig. An diesem Abend sah ich den ersten von vielen Filmen aus der Produktion von Willi. Und alle zeichneten sich durch handwerkliche Präzision, inhaltliche Geschlossenheit und ein sicheres Gespür für Bild und Montage aus. Kein Wunder – Willi war beruflich im künstlerischen Bereich des Burda-Verlags tätig und außerdem leitete er über Jahre Filmkurse an der Volkshochschule, was dem Verein so manches Mitglied brachte.
Willi Rauch führte den Filmclub in den 70er und Anfangs der 80er Jahre, in der Hochzeit des Formats Super8. In der ihm eigenen Systematik und Gründlichkeit wurde jeder Film analysiert und seine Aufzeichnungen dazu wurden zur Entscheidungsgrundlage, wessen Filme auf dem jährlich am Abend vor Buß- und Bettag stattfindenden öffentlichen Filmabend in der Erbacher Festhalle gezeigt wurden. Dieser Termin war für viele Erbacher und Michelstädter eine feste Institution.
Aber auch, nachdem Willi sein Amt zur Verfügung stellte, blieb er ein aktiver Filmer und ein zentrales Vereinsmitglied. Wenn er etwas über einen Film sagte, so hatte dies Hand und Fuß und – vor allem – war es dem jeweiligen Autor eine Hilfe bei der Verbesserung seines filmischen Schaffens, keine bloße Kritik.
Diese ruhige, ausgeglichene Art und seine unbestrittene filmische und menschliche Kompetenz machten ihn für uns so wichtig. Noch während seiner schweren Krankheit war er regelmäßig bei unseren Filmabend, auch wenn ihm dies zunehmend schwer fiel.
Am 30.11.2014 wurde Willi Rauch die Kamera aus der Hand genommen.
Unsere Gedanken sind bei seiner Frau Elfriede und seinen Kindern und Enkeln.
Willi Rauch wird immer ein Teil des Schmalfilmclubs bleiben.
Wir werden ihn vermissen.

Dr. Klaus Frank

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